Mühlenaufbau

Mühlen(auf)bau

Wir beschränken uns hier auf die Erklärungen zur Hölländerwindmühle bzw. Turmwindmühle. Gezeigt wird der grobe Aufbau von oben (Haube mit Einbauten) bis zum Mehlboden.

Feststehende Bauteile, wie Mühlenturm, Treppen usw. werden als Stehendes Werk und alle sich bewegenden Teile, wie Flügelwelle, König als Gehendes Werk bezeichnet.

Schnittdarstellung einer Windmühle mit autom. Haubenverstellung (Windrose) und Sackaufzug, wie z.B. bei der Museumsmühle in Breberen.

Dieses tolle Plakat können Sie in der Größe DIN A 2 im Mühlencafé BREBEREN kaufen

Poster Breberener Schnittskizze

Der Grafiker, der das Plakat erstellt hat, liefert auch Ihnen Grafikdesigns nach Wunsch.

Michael Schulz
Kommunikationsdesign
D-26382 Wilhelmshaven
www.schulzillustration.de

04421 48 26 392

Prinzipskizze einer Windmühle mit Steinantrieb von oben

Die Haube oder Kappe, also das drehbare Dach der Mühle, nimmt die Flügelwelle samt Achsrad, Bremse und die Lager auf. Bei der Breberener Mühle ist dort auch die Windrose und ihre Übertragungstechnik für das automatische „in-den-Wind-Drehen“ integriert.

Hier können Sie sich den Aufbau einer HOLLÄNDERMÜHLE ansehen.

Die Haube besteht aus einem massiven (Eichen-) Holzbalken-Fachwerk. Jeder einzelne Balken hat einen eigenen Namen. Einige Namen sehen Sie hier,

eine andere Darstellung mit den Balken für die Drehung der Haube in den Wind.

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Zur Aufnahme der Flügel an der Flügelwelle dient der Achs- oder Wellkopf; ganz früher wurde er aus Holz gefertigt, wobei der Wellkopf und die Flügelwelle i.d.R. aus einem ganzen Eichenbaum bestand; der Wellkopf war das wurzelnahe, starke Ende des Baumes.

Die Flügelwelle ist entweder aus Holz, aus Guss oder sie besteht aus einer Kombination von beidem.
Die Welle in Kirchhoven besteht aus einer Holzwelle mit einem Guss-Achskopf. Die Flügelwelle ist etwa mit 10° nach hinten – sprich zum entgegen gesetzten Ende des Wellkopfes – geneigt. Damit wird bezweckt, dass die jeweils unten am Mühlenturm vorbeistreichenden Hausruten der Flügel genügend Platz haben, die Welle axial kaum geführt werden muss und eine bessere Windkraftausnutzung gewährleistet ist. Der „vordere“ Teil der Welle vom Wellkopf bis zum Kammrad ist erheblich schwerer als der Teil vom Kammrad zum Wellenende. Das und die schweren Flügel bewirken, dass das vordere Halslager etwa 90 % und das hintere Penlager „nur“ 10 % des Wellengewichts aufnehmen müssen. Bei Bockwindmühlen ist die Neigung meist nur etwa halb so groß – ca. 4°.

Hier ein Wellkopf aus Gusseisen.

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3 unserer 4 Windmühlen haben Segelgatterflügel,
d.h. die Segeltücher liegen auf einem Holzgatter.

Und so kann man die Segel – je nach Windstärke – setzen.

Besegelungsstände

Flächenmäßig relativ kleine, herausnehmbare „Sturmbretter“ nutzen etwa
20-25 % der Windkraft, da sie an den Flügelspitzen stecken.

Wissenswertes zur Flügelwelle_Königswelle
Diese Datei zeigt die verschiedenen Wind-MÜHLENRÄDER

Die „Backen“-BREMSE_dtsch umfasst das ganze Achs- oder Kammrad
und dient als Feststell- und Betriebsbremse.

 

Die einzelnen Bremshölzer haben auch eigene Namen.

Hier in echt…

Mit von außen erreichbarer Kette oder Seil wird die Bremse bedient. Durch einen ausgeklügelten Hebelmechanismus kann die Bremse fein dosiert werden, um z.B. den zu besegelnden Flügel unten anzuhalten oder um sie nach Betriebsende festzustellen.

Bremsbalken in Fanghaken eingehakt = Bremse gelöst

Hier sieht man den Fanghaken vor der anderen Seite.

Bremsbalken unten  = Bremse fest

Mehr bei Sicherheitseinrichtungen

Die in der Mühlenmitte drehende Königswelle „Der König“ ist das zentrale Kraftübertragungsteil vom Flügel zum Mahlgang.

Mehr zur Flügelwelle_Königswelle

Der König von Lümbach…aus Ulmenholz, auch bekannt unter Rüster

Das Mahlgut wird mittels Windkraft betriebenem…

 

oder elektrischem Sackaufzug

 

…vom Mehlkeller nach oben auf den Steinsöller befördert. Da die Getreidesäcke in früheren Zeiten bis zu 200 kg (!) gewogen haben, war das nur mit Handkraft nicht machbar. Dann wurde das zu mahlende Getreide in den Trichter vom Mahlgang geschüttet.

Eine andere Aufzugvariante ist der Paternosteraufzug – der Elevator. In Vierkant-Holzrohren läuft ein Gurt, an dem in Abständen von etwa 30 bis 40 cm viele Becher zur Aufnahme des Mahlgutes befestigt sind. Diese Becher schaufeln permanent das Getreide zum Trichter des Mahlgangs empor.

 

Zum Mahlgang.

Die Königswelle treibt den Läuferstein meist von oben an.

Der oben liegende Läuferstein kann mittels Lichtwerk (lichten=anheben) angehoben werden.

Bei der Lümbacher Mühle geschieht der Antrieb des Läufersteins von unten.

Mit dieser Steinhebeeinrichtung (selbsthemmendes Lichtwerk – mit Lederriemen über Holzrollen und Gewicht) wird der Abstand von Ober- und Bodenstein eingestellt, um die Feinheit des Mehles einzustellen.

In manchen Mühlen wird mittels Fliehkraft der Mahlstein-Abstand eingestellt.
Diese Vorrichtung nennt man Regulator.

Das Mehl/Schrot wird über die Mehlpfeife zum Absacken befördert.